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Erzbischof Konrad von Hochsteden. Das große Vermögen dieses Erzbischofes,
sowie der damalige Reichtum der Bewohner Kölns machte den Beginn
eines so großartigen Baues möglich. Auch brachten die unzähligen Pilger,
die aus entfernten Gegenden dorthin wallfahrteten, zum Bau des Domes
große Schätze zusammen. Aber die Kosten wurden doch endlich zu groß,
so daß der Bau, woran noch 1599 gearbeitet wurde, dann eingestellt wer-
den mußte, ehe noch die Hälfte fertig war. Der Dom ist in der Form
eines Kreuzes gebaut, seine Länge beträgt 125 und seine Breite 72 Meter.
Das Gewölbe wird von hundert Säulen getragen, die in vier Reihen neben
einander stehen, und von denen die der mittleren Reihen mehr als 9 Me-
ter im Umfang haben. Gleich den Bäumen eines uralten Waldes stehen
diese schlanken Säulen da; nur am höchsten Gipfel sind sie in Äste ge-
spalten, die mit ihren Nachbarn sich zu spitzen Bogen verbinden und dem
Äuge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar erscheinen. Die innere
Höhe des Domes beträgt 50 Meter. Die beiden Thürme, deren jeder eine
Höhe von 160 Meter erreichen wird, gehen ihrer Vollendung entgegen.
In dem ans der Südseite stehenden Thurme hängt die große Domglocke,
welche 225 Zentner wiegt und von 12 Mann gezogen werden muß. Neuer-
dings ist eine noch größere Glocke hinzugefügt worden. Dieselbe ist aus
dem Metall von eroberten französischen Kanonen gegossen, die Kaiser-
Wilhelm geschenkt hat. Sie hat einen Durchmesser von 3^2 Meter, eine
Höhe von 41/2 Meter, ein Gewicht von 540 Zentner und heißt die Kaiser-
glocke.
Im Jahre 1842 wurde auf Anregen des Königs von Preußen, Friedrich
Wilhelm Iv., in Köln ein Domverein gegründet, welcher es sich zur Aufgabe
gemacht hat, dieses herrliche Denkmal alter Baukunst weiter auszubauen
und zu vollenden. Zn den Beiträgen der Mitglieder dieses Vereins zahlt
der preußische Staat jährlich eine so bedeutende Summe (150000 Mark),
daß wir die Hoffnung hegen dürfen, diesen Wunderbar: bald in feiner
Vollendung zu schauen.
Zu den vornehmsten Merkwürdigkeiten des Domes sind außer vielen
Grabmälern zu rechnen: die große Sakristei mit der goldenen Kammer,
welche mehrere Kostbarkeiten, unter andern den silbernen Sarg des Erz-
bischofs Engelbert, ein schönes Kunstwerk, enthält; ferner die Kapelle der
sogenannten heiligen drei Könige, aus verschiedenen Marmorarten erbaut,
worin die Reliquien derselben in einem kostbaren, aus Goldblech gearbeite-
ten und mit einer Menge von Perlen und Edelsteinen geschmückten Sarge
aufbewahrt werden. Außer diesen besitzt der Dom noch viele andere Kost-
barkeiten. Ein Schatz von großem Werte ist das sogenannte Dombild,
welches sich in einer der sieben Seitenkapellen des Domes befindet. Auch
an vielen andern trefflichen Gemälden ist der Dom reich, und die herr-
lichen alten Gemälde, welche die ungeheuren Fenster bedecken, gehören zu
den merkwürdigsten Arbeiten der Glasmalerkunst. Aber nicht minder pracht-
voll sind die neuen Glasgemülde an der Südseite, ein Geschenk des Königs
Ludwig I. von Baiern. Das Licht des Tages bricht sich in den bemalten
Fenstern und verbreitet einen Dämmerschein durch die weiten Hallen, in
welchem die Bilder der Heiligen zu leben und mit der andächtigen Menge
den Ewigen zu lobpreisen scheinen.
Der Kölner Dom wird von vielen Fremden aus weiter Ferne besucht.
Aber nach dem Namen des Mannes, welcher den Plan zu diesem Riesen-
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_von_Hochsteden Konrad Wilhelm Friedrich
Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Engelbert Ludwig_I._von_Baiern Ludwig_I.
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Unter allen Gebäuden verdient vorzüglich das vor anderthalb Hundert-
Jahren vom ersten preußischen König mitten in der Stadt dicht an der
Spree erbaute große königliche Schloß genannt zu werden, ein über
31 Meter hohes, prachtvolles, mit einer Kuppel über der Schloßkapelle
versehenes Bauwerk, das ein längliches Viereck bildet und innerhalb zwei
große und zwei kleine Höfe einschließt. Fünf hohe Portale führen in das
Innere, welches große Prachtsäle, fürstliche Wohnungen, die Schatzkammer
und eine Gemäldegalerie enthält. Drei große Wasserbehälter unter dem
Dache enthalten beständig für alle Fälle der Feuersgefahr ein paar tausend
Tonnen Wasser, welche durch eine Wasserdruckmaschine emporgehoben und
im ganzen Schlosse vertheilt werden können. Auf der Lnstgartenseite zieht
sich eine neu angelegte Terrasse hin, mit zwei erzenen, kolossalen Pferde-
bündigern am Thoreingange, einem Geschenke des russischen Kaisers Nikolaus.
Zn den schönsten öffentlichen Plätzen gehört besonders der Lust-
garten, welcher vom königlichen Schlosse und dem Museum, der alten
Börse, dem Dom, dem Zeughause und der Schloßbrücke umgeben wird.
Das Reiterstandbild König Friedrich Wilhelm Iii., sowie eine große ge-
schliffene Granitschale und ein Springbrunnen zieren ihn. Dem Schlosse
gegenüber erhebt sich auf der anderen Seite des Lustgartens das alte
Museum, das in den unteren Räumen die altertümlichen Bildwerke von
Erz, Marmor und Stein aus Griechenland und Rom, in den oberen die
fast anderthalbtausend Gemälde zählende Bildergalerie. Hinter diesem
Museum, und mit demselben durch einen hohen Bogengang verbunden, er-
hebt sich das neue Museum, durch die innere Ausschmückung das präch-
tigste Gebäude Berlins und eins der schönsten Museen der Welt. Im
Treppenhause desselben befinden sich die berühmten Wandgemälde von
Kaulbach, aus 6 Haupt- und 16 Zwischenbildern bestehend, welche zu den
bedeutendsten Kunstwerken der neueren Zeit gehören. Zur Seite des Lust-
gartens liegt die evangelische Domkirche.
Geht man über die Schloßbrücke, so kommt man an das unter dem
ersten preußischen König erbaute große Zeughaus. Der untere Saal
enthält die schweren Geschütze, der obere die schön geordneten leichten Waffen
und die erbeuteten Kricgsfahnen und andere Feldzeichen. Gegenüber dem
Zeughause liegt das von dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm bewohnte
Palais. An das Zeughaus reihen sich die Hauptwache, das Univer-
sitätsgebäude, welchem gegenüber das Opernhaus gelegen ist, das,
nach dem furchtbaren Brande von 1843 um so prächtiger wieder einge-
richtet, jetzt eines der schönsten Opernhäuser in Europa ist, und weiterhin
das Akademiegebäude. Den mit Gartenanlagen belebten Platz umgeben
außer dem Opernhause die katholische Hcdwigskirche, das Bibliothek-
gebäude und das von dem König und Kaiser Wilhelm bewohnte Palais,
welches die Häuserreihe zur Linken eröffnet. Vor diesem Palais steht das
gewaltige Reiterstandbild König Friedrich des Großen, das herrlichste
aller Standbilder in und um Berlin. Hoch zu Roß, umgeben von den
Helden seiner Siegesschlachten, schaut der große Friedrich nach der Haupt-
wache mit den marmornen Standbildern von Scharnhorst und Bülow
hin, denen schräg gegenüber die bronzene Statue des Feldmarschalls Blüch er
und zu beiden Seiten derselben die Standbilder Jorks und Gneisen aus
am Opernhause stehen, und blickt zugleich nach dem Zeughause und dem
königlichen Schlosse. Hier beginnt die großartigste aller Straßen Berlins,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich Jorks
Extrahierte Ortsnamen: Nikolaus Griechenland Rom Berlins Kaulbach Europa Berlin Berlins
113
Thore lag. Der Hausherr schwieg anfangs still; doch darauf wandte er
sich zu seinem Diener und sprach leise die Worte: „Johann, ich weiß, daß
du von dem allem nichts wieder sagst, so lange ich lebe; darum höre. Mein
Vater war ein armer Schuhflicker im Oberlande, und auf seinem Grund
und Boden wuchs ihm nicht mehr Getreide, denn drei oder^vier Ähren
des Jahres, nämlich in seiner Dachrinne, wenn einmal ein Sperling ein
Korn darin liegen ließ. Dazu hatte er sechs Kinder, und wenn er uns
das Vesperbrot geben wollte, so hatte er oft nichts zu schneiden. Deshalb
schaffte er das Vesperbrot zwischen Martini und Lichtmeß ganz ab, weil
er bei sich dachte: Um elf Uhr wird zu Mittag gegessen und um fünf
Uhr zu Abend; da brauchen die Kinder kein Vesperbrot. Und wenn doch
eins von den kleinsten in dieser Fastenzeit die Tischlade aufzog und sie
leer fand, pflegte der Vater zu sagen: Die Schneegänsc sind gekommen
und haben das Brot mitgenommen. — Seit dieser Zeit wird es mir immer
so wunderlich ums Herz, wenn ich die Schneegänse höre."
So sprach der Herr des Schaffners. — Der Erzähler aber wünscht,
es möchten alle reichen Kaufherrn wie der Kaufmann Sondersleben auf
das Vogelgeschrei achten, im Winter auf die Gänse und im Sommer auf
die jungen Sperlinge, welche rufen: Gib, gib! Stöber.
165. Gott sieht das Herz an.
Es war einmal ein König, der erbaute ein reiches Münster zur Ehre
und zum Lobe Gottes, und durfte niemand bei Leib und Leben zu diesem
Bau einen Heller beisteuern nach des Königs ausdrücklichem Gebote, sondern
er wollte es ganz ans dem eigenen Schatze erbauen. Und so geschah es
auch; das Münster war vollendet, schön und würdig, mit aller Pracht und
Zier. Da ließ der König eine große marmorne Tafel zurichten und
darin mit goldenen Buchstaben eine Schrift graben, daß er, der König,
den Dom allein erbaut und niemand dazu beigesteuert habe. Als aber
die Tafel einen Tag und eine Nacht aufgerichtet war, da war in
der Nacht die Schrift verändert, und statt des Königs Namen stand ein
anderer Name darauf, und zwar der Name einer armen Frau, so daß es
nun lautete, als habe sie das ganze prächtige Münster erbaut. Das ver-
droß den König höchlich. Er ließ den Namen vertilgen und den seinigen
wieder einschreiben. Aber über Nacht stand wieder der armen Frau Namen
auf der Tafel, und jedermann las, daß sie des Münsters Stifterin sei.
Und zum dritten Mal ward des Königs Name auf die Tafel geschrieben,
und zum dritten Mal verschwand er, und jener kam zum Vorschein.
Da merkte der König, daß hier Gottes Finger schriebe, demütigte sich
und ließ nach der Frau forschen und sie vor den Thron rufen. Voll Angst
und Schrecken trat sie vor den König. „Frau," sprach er, „es begeben sich
wunderliche Dinge. Sage mir bei Gott und deinem Leben die Wahrheit.
Hast du mein Gebot nicht vernommen, daß niemand zu dem Münster geben
sollte? Oder hast du doch dazu gegeben?" Da fiel das Weib dem Könige
zu Füßen und sprach: „Gnade, mein Herr und König. Ich will alles be-
kennen. Ich bin ein armes Weib und muß mich kümmerlich mit Spinnen
ernähren, daß mich der Hunger nicht tobtet. Da hatte ich doch ein Heller-
lein erübrigt, das mochte ich gar zu gerne darbringen zu deinem Tempelban
Helmrich, Vaterland. Lesebuch. g
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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207
sehen elendiglich umkamen. Viele Notleidende sammelten sich um
die Burg zu Mainz, wo Hatto sein Hoflager hatte, und schrien um
Brot. Der hartherzige Bischof aber verweigerte es ihnen, obgleich
seine Speicher gefüllt waren, und schalt sie, dass sie müssiges, schlech-
tes Volk wären und nicht arbeiten wollten. Die Armen baten drin-
gender; da schickte Hatto seine Knechte gegen sie und liess sie er-
greifen, so viel ihrer waren, Männer, Weiber, Greise und Kinder, in
eine Scheune sperren und gab hierauf Befehl, die Scheune anzu-
zünden. Das war ein schrecklicher Anblick, und die Steine hätten
sich mögen daroh erbarmen; nur der Bischof blieb unerweicht und
spottete vielmehr, indem er sagte: „Hört, wie die Mäuslein pfeifen!“
Da kam das Strafgericht des Himmels über Hatto. Ungeheure
Schwärme von Mäusen erschienen in seinem Schlosse, und zuletzt
wusste niemand sich ihrer zu erwehren. Je mehr man ihrer tödtete,
desto grösser wurde ihre Anzahl. Da entfloh Hatto nach Bingen und
liess am Fuss des Buppertsberges einen Thurm in den Khein bauen
und rettete sich auf einem Nachen in den Thurm. Doch die Mäuse
verfolgten ihn auch hierher; sie schwammen über das Wasser, klet-
terten in den Thurm und brassen ihn selbst bei lebendigem Leibe auf.
Brüder Grimm.
26. Die Lorelei.
tf 1.
weiß nicht, was soll es be-
deuten,
ß ich so traurig bin;
ein Märchen aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl, und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein;
der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.
2.
Die schönste Jungfrau sitzet
dort oben wunderbar;
ihr goldnes Geschmeide blitzet;
sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
und singt ein Lied dabei;
das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.
3.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh;
er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
am Ende Schiffer und Kahn,
und das hat mit ihrem Singen
die Lorelei gethan. Heine.
27. Der Dom zu Köln.
Unter den vielen Kirchen der Stadt Köln und überhaupt unter allen
Kirchen Deutschlands ist eine der merkwürdigsten und vorzüglichsten der
herrliche Dom. Der Bau des Domes begann im Jahre 1248 durch den
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Personennamen: Hatto Hatto Hatto Hatto Grimm Heine
229
Einleitung.
des Osterfestes *) und der davon abhängigen beweglichen Feste
gaben Veranlassung, daß man diesen protestantischen Kalender,
in welchem jedoch die Einrichtung der Schaltjahre nach dem
Gregorianischen beibehalten wurde, den verbesserten Grego-
rianischen Kalender genannt hat. England hatte schon 1762
den Gregorianischen Kalender angenommen, und war vom 20.
August sogleich zum 1. Sept. übergegangen. Schweden folgte
im Jahre 1763 nach, und zählte vom 17. Februar sogleich
den 1. März. Endlich am 13. Juni 1777 erhielt der Gre-
gorianische Kalender als allgemeiner Reichskalender in
Deutschland die kaiserliche Ratification, und wurde als Solcher
allgemein angenommen. Blos in Rußland, so wie in der grie-
chischen Kirche überhaupt, rechnet man noch nach dem Juliani-
schen Kalender oder nach altem Style, so daß man seit
dem Jahre 1800 um 12 Tage weniger zählt, als wir. Gleich-
wohl hat man dort seit längerer Zeit schon angefangen, die
Zeitangaben nach dem alten sowohl, als dem neuen Style
neben einander aufzuführen.
§. 106. Von der äußerlichen Form der Kalender.
Die Kalender, wie sie jetzt üblich sind, kamen erst lange
nach Erfindung der Buchdruckerkunst (1467) auf. Während
des ganzen Mittelalters lag die Anfertigung der Kalender blos
den Klostergeistlichen ob, denen es dabei hauptsächlich auf Un-
terscheidung der Tage nach den angeordneten kirchlichen Festen
und nach sogenannten Heiligen ankam. Gewöhnlich wurden
die Kalender auf mehrere Jahre im Voraus eingerichtet, und
in die Breviarien der Klostergeistlichen eingeschrieben. Auch die
ältesten Kalenderabdrücke sind mehrjährige Kalender. Ein deut-
scher Kalender von Günther Zainer zu Augsburg, vom
Jahre 1471, auf ein Royal-Folioblatt abgedruckt, befindet sich
*) Der Ostermond (§. 115) wird in dem Julia Nischen Kalender
durch den Mondencirkel vermittelst der goldenen Zahl, in dem Gre-
gorianischen durch die Epacten, und in dem verbesserten
nach Kepler's Rudolphinischen Tafeln (dem Kaiser Rudolph Ii.
zu Ehren also genannt) astronomisch berechnet. — Die Sommer-
sonntage werden in dem Gregorianischen (katholischen) Kalender nicht
nach dem Trinitatisfeste, sondern nach dem Pfingstfeste gezahlt, so
daß z. B. unser erster Sonntag nach Trinitatis dort der zweite
Sonntag nach Pfingsten heißt.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: August März Günther_Zainer Günther Julia_Nischen Rudolph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Kepler's_Rudolphinischen